Die SPD-Fraktion im Ortsbeirat 7 verwahrt sich gegen Vorwürfe aus dem benachbarten Ortsbeirat 2, dass der Bebauungsplan für das neue Wohnquartier „Schönhof-Viertel“ von der Politik durchgeprügelt worden sei.
„Dieser Vorwurf ist nicht nur falsch, sondern auch gefährlich, da dadurch das Vertrauen in die politischen Gremien und die zuständigen Ämter untergraben wird. Dem Bebauungsplan ist ein sehr langer Diskussionsprozess vorausgegangen und ich bin froh, dass nun endlich die dringend benötigten Wohnungen entstehen können“, so Hans-Jürgen Sasse, der Fraktionsvorsitzende der SPD im Ortsbeirat 7.
Sasse ärgert sich nicht nur über die falschen Behauptungen, sondern auch über die Einmischung des Ortsbeirats 2 in Angelegenheiten eines anderen Ortsbeirats: „Einige Mitglieder des Ortsbeirats 2 vergessen gerne, dass 95 Prozent der Flächen, für die der Bebauungsplan gilt, auf dem Gebiet des Ortsbeirats 7 liegen. Vielleicht ist das auch der Grund für die Unkenntnis über die tatsächliche Historie des Bebauungsplanverfahrens. Wir sollten uns lieber gemeinsam für eine gute Anbindung des Wohngebiets an den Westbahnhof oder einen Treff für die Bürgerinnen und Bürger im Quartier einsetzen – so wie es die SPD-Fraktionen in beiden Ortsbeiräten getan haben – anstatt den Bau von Wohnungen auf einem ungenutzten Gewerbeareal schlecht zu reden. Wo sollen denn noch Wohnungen entstehen, wenn wir nicht einmal alte Gewerbe- und Industrieflächen dafür nutzen können? “
Dabei hat Sasse durchaus Verständnis für die Interessen der örtlichen Bürgerinitiative „Grüne Rödelheimer Landstraße“: „Der Wunsch möglichst viele bestehende Bäume zu erhalten ist völlig legitim, aber Politik muss auch zwischen den unterschiedlichen Interessen abwägen. Im vorliegenden Fall bleiben viele alte Bäume erhalten und andere werden durch Neupflanzungen ersetzt. Insgesamt sind sowohl der Bebauungsplan als auch die bisher bekannten Entwürfe ein guter Kompromiss“.
Sasse macht aber keinen Hehl daraus, dass er sich im Wohngebiet mehr preisgünstige Wohnungen gewünscht hätte: „Die Nassauische Heimstätte brauchte einen privaten Investor, um das Projekt finanziell zu stemmen, das wirkt sich auf den Wohnungsmix aus. Natürlich wäre es mir lieber gewesen, wenn die Nassauische Heimstätte z.B. in Kooperation mit der ABG hier einen höheren Anteil an geförderten Wohnungen errichtet hätte, aber der Verkäufer des Areals wollte eben auch einen ziemlich hohen Verkaufserlös erzielen.“
Die SPD-Fraktion plädiert dafür aus diesem Projekt auch Lehren für die Zukunft zu ziehen. So sollte der verpflichtende Anteil für geförderten Wohnraum in neuen Baugebieten spürbar erhöht werden und bei der Aufstellung des Bebauungsplans sollten ökologische Aspekte noch stärker berücksichtigt werden. So könnte z.B. in Zukunft ein System zur Nutzung von Brauchwasser verpflichtend werden, um Wasserressourcen zu sparen.