18.06.2020
Die SPD-Fraktion im Ortsbeirat 7 hofft, dass der Schandfleck im Ortskern von Rödelheim endlich verschwindet. Einzige Lösung dürfte ein baldiger Abriss und eine Neubebauung sein.
„Ich kann die Empörung vieler Bürgerinnen und Bürger nachvollziehen, denn der bisherige Eigentürmer hat das Areal jahrelang verwahrlosen lassen. Rechtlich kann die Stadt leider nur dagegen vorgehen, wenn eine Gefährdungssituation besteht. Ich würde mir wünsche, dass der Eigentümer in Zukunft etwas mehr Verantwortungsbewusstsein zeigt. Angesichts der unerfreulichen Vorgeschichte kann ich nur an die Bauaufsicht appellieren die Situation im vor Ort zu beobachten und alle rechtlichen Möglichkeiten auszunutzen. Irgendein freundliches Entgegenkommen, haben die bisherigen Eigentümer sicher nicht verdient“, so Hans-Jürgen Sasse, Fraktionsvorsitzender der SPD im Ortsbeirat 7.
Sein Stellvertreter Thomas Fischer betont, dass sich der Ortsbeirat im Hinblick auf eine zukünftige Bebauung schon positioniert hat und diese Position in der Ortsbeiratssitzung am 16. Juni 2020 nochmal bekräftigt hat „Der Ortsbeirat hat sich mit breiter Mehrheit für eine bestandorientierte Neubebauung des Areals ausgesprochen. Dies war eine von zwei Alternativvorschlägen aus der Ideenwerkstatt Rödelheim im Jahr 2016/2017. Wir gehen davon aus, dass die Bauaufsicht diesem Votum bei einem Bauantrag Rechnung tragen wird. Grundsätzlich hat die Bauaufsicht an dieser Stelle einigen Spielraum bei der Genehmigung eines Bauantrags, da kein Bebauungsplan existiert. Bei einer Neubebauung, die sich am bisherigen Bestand orientiert sollten nicht mehr als drei Geschosse möglich sein.“
Wenig Chancen sieht Fischer hingegen für die von SPD und CDU angestrebte Quartiersgarage: „Ich fürchte dieser Zug ist abgefahren. Alle Gespräche sind bislang ergebnislos verlaufen und erzwingen kann die Stadt eine solche Garage auf einem Privatgrundstück nun mal nicht. Ich wäre schon froh, wenn sich die Eigentümersituation klärt, die maroden alten Gebäude zügig abgerissen und zeitnah eine maßvolle Neubebauung stattfindet. Der derzeitige Zustand ist wahrlich nicht schön.“
Grundsätzlich bemängeln Sasse und Fischer die mangelnden Durchgriffsmöglichkeiten der Stadt z.B. bei offensichtlicher Verwahrlosung und spekulativem Leerstand. Hier würde nach ihrer Ansicht die Wiedereinführung des Zweckentfremdungsverbots durch die Hessische Landesregierung helfen, denn dann hätte die Stadt wieder die Chance gegen Leerstand vorzugehen.
„Leider hält ein Teil der hessischen und der Frankfurter CDU ein solches Zweckentfremdungsverbot für puren Sozialismus, obwohl es ein solches Verbot auch in vielen CDU-regierten Bundesländern gibt“, so Sasseund Fischer.